Montag, 26. Juli 2010

Unterkunft die Dritte

Nicht das Ihr denkt wir müssten nun für Wochen in einem Schuppen leben…Wir sind nun 600km südlicher und da ist es leider etwas frischer in der Nacht. Mit der Zusage hier für 6Wochen arbeiten zu können, leisten wir uns gerade diese, zugegeben nicht ganz so günstige, Unterkunft :

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Ordnungsgemaess fuer Unverheiratete: Einzelbetten..

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Die Mikrowelle wuerde ich (Bine) gerne gegen den Holztisch aus dem Schuppen oder einen Ofen eintauschen ansonsten ist es super..

Habt eine schoene Woche!

Bine + Markus

Dienstag, 20. Juli 2010

Unterkünfte die Zweite (by Bine)

Wo waren wir? Ach ja: …standen 2min später vor einem Haus mit vergitterten Fenstern und Hundegebell (bei Tony).

Keine Ahnung warum wir nicht das Taxi zurückfgerufen haben. Weitere Minuten später befand ich mich auf einem durchgesessenen, armlehne-abgewetzt-und-abgebrochen, altersschmuddeligem Sessel, in einer Wohnung mit 50 leeren Bundabergschnapsflaschen, neben einem “Cousin” und Tony, eingehüllt in einer dicken Rauchwolke und hörte mich sagen “Essen? Nein danke..Ein BIER? Oh ja gerne!” Nicht, dass ich unbedingt trinken wollte, ich dachte einfach nur “vielleicht kann man es sich ja schön trinken” (ich glaube selbst Markus hat darüber nachgedacht, mit Bier trinken anzufangen, aber Tony rettete ihn mit einer Bundabergschnaps-Cola-Mischung). Später war ich sogar so gut drauf (nein es ist bei EINEM Bier geblieben), dass ich Nenas 99Luftballons zu Tonys Gitarrenbegleitung gesungen habe. Morgens – glücklich noch zu leben und alle Wertsachen immernoch zu besitzen (keine Sorge Mutti so schlimm war es nicht, vielleicht doch..keine Ahnung wir LEBEN!) - weckte mich Markus mit den Worten “los bloss raus hier!”

Hier ein Bild von unserem nächtlichen Lager:

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Wie sagte Tony so schön ”es ist nicht das Hilton” (mir hätte schon das Etapp gereicht).

Sorry Tony, Deine Wohnung ist schlimm!

Dich und Deine Gastfreundschaft mochte ich sehr! Ich hoffe, dass Du Deinen Traum von der Deutschlandtour verwirklichen wirst!

Nach Tonys Musikerhalde, mietete uns Markus freiwillig wieder für ein paar Tage ins Partyhostel ein.

Da wir jedoch momentan nicht gerne in Städten sind, da es laut und zu teuer ist, sich die ganzen Irren in Städten ansammeln und ich ausserdem immer neue Klamotten haben will, wollten wir einfach nur raus. Ausserdem brauchten wir langsam mal einen Job, da uns das Geld auszugehen schien.

Bahn, Bus, Mitfahrgelegenheit, alles grosser Mist (zu teuer, zu unflexibel, zu unsicher)..wir wollten ein Auto! Und wie es manchmal im Leben ist: Nach einer Durststrecke hatten wir richtig Glück und sahen unser Auto auf einem Aushang. Es war Liebe auf den ersten Blick als er dann “in echt” vor mir stand. Nach etwas handeln mit Hanka, da wir den geforderten Betrag nicht aufbringen konnten, einer Nacht drüber schlafen und Probe fahren, gehörte er mir/uns..(Danke Hanka, dass Du Dich für uns entschieden hast!)

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”Kleiner Apollo Holden” heisst er und ist weiss. Mit ihm kam unglaublich viel Nützliches z.B. Geschirr, Kocher, Besteck, Decken, Campingstühle, ein Schneidebrett! (über was man sich nach 15 Monaten so freuen kann), Wäscheklammern, ein Zelt, ein Schlafsack und sogar Arbeitssachen. Man kann sogar in Apollo schlafen, denn eine Matratze ist auch dabei..

Ja und da wir nun auch Arbeitssachen hatten, haben wir nach einwöchiger Suche und Ortswechsel auch einen Job gefunden. Wir arbeiten mal wieder auf einem Weinberg dieses Mal sind es jedoch Tafeltrauben also welche zum Essen (aber leider sind gerade keine Trauben dran). Ausserdem haben wir drei Tage lang tausenden Besuchern einer “Agrarshow” (also ein grosses Ereignis fuer die Bauern hier) einen Stellplatz zugewiesen. Es gab sogar ein Arbeitsoutfit! und Walkie-Talkie und so sah ich dann aus:










Aber zurück zum Thema dieses Berichtes Unterkünfte.

Da wir ja immer irgendwie bei unseren Arbeitskollegen wohnen (falls das schon mal wem aufgefallen ist), dachten wir dieses Mal, ziehen wir doch diesmal gleich beim Chef ein. Und da wohnen wir nun. Im Zelt im Schuppen, mit einem super Holztisch, einem kleinen Regal, einem Kühlschrank, einem Wasserhahn, vier Hunden, neun Pferden, einer Katze, einem Enter (der beschlossen hat hier zu leben), 2 weintrinkenden rauchenden Franzosen/innen, 3 biertrinkenden rauchenden Italienern/innern und 6 Sudanern (die wir aber nie sehen)..

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Es geht uns gut! Und ich (Bine) habe meine kurze Heimwehphase (also nach Familie und meinen richtigen Freunden) auch überlebt..ja ich vermisse Euch auch wenn ich das fast nie schreibe..

Damit kommen wir zum letzten Punkt für heute:

Kommentare oder/und Mails mit Nachfragen oder “Ihr-vermisst-uns-Mitteilungen” sind immer er-und GEWÜNSCHT!

Winterliche Grüsse jedoch bei 25Grad aus Australien schicken Euch,

Bine und Markus

Unterkünfte einer Reise - verbunden mit einem dicken DANKE an alle Erwähnten (by Bine)

Ihr fragt Euch bestimmt wie und wo wir immer so schlafen und da es grade super passt, stelle ich hier mal eine aufregende Sammlung zusammen..

WwOOFEN bei Dagmar in Tasmanien (Trice und Laschi habe ich Euch schon für den Kontakt gedankt? Nein? DANKE!)

Wo fang ich an? ICH LIEBE TASMANIEN!  Der erste Ort auf der Welt wo ich mir vorstellen kann zu leben! Und Dagmar ist da nicht ganz unschuldig dran.. Dagmar kam als kleines Kind per Boot (6Wochen) nach Australien, wohnt seit ein paar Jahren auf einem kleinen Berg mit einer wundervollen Aussicht auf die tasmanische See, in einem Haus, dass so ziemlich unseren Vorstellungen unseres Wunschhauses entspricht.

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Weiterhin hat sie Wallabies, Kakadus und Possums als morgendliche und abendliche (je nach Tier) Besucher und zwei Hunde (einen gabs im letzten Video zu sehen) mit ständigem Wohnsitz dort. Da wir in Tasmanien in unserem Zelt nachts fast erfroren wären ;-), hat uns Dagmar für ein paar Tage aufgenommen und mit einem richtigen Bett (in einer Art kleinem “Gartenhaus” mit Dusche und WC), richtigem sehr guten Essen und “Nichtstun müssen” VERWÖHNT und dass obwohl wir sie genötigt haben, um 4Uhr morgens mit uns die Niederlage von Australien gegen Deutschland anzuschauen..Ach ja ausserdem ist Dagmar die Mama von einem Künstler, dem Simon Pankhurst nämlich (wenn er aufgrund meiner Erwähnung mehr Geld ins Haus flattert, bin ich gerne bereit einen kleinen Obolus entgegenzunehmen ;-) ).

“Wenn wir schon nicht arbeiten, wollen wir wenigstens ordentlich essen” (oder so ähnlich) DANKE Dagmar! Wir haben die Reisepause sehr genossen..

Dann ging es aus dem “Busch” in den Grossstadtdschungel nach Sydney. Sydney hatte es leicht uns als gute Stadt willkommen zu heissen, da uns Freundin Katja (hat mit uns in NZ gearbeitet) am Flughafen überrascht hat (Katja, Du Verrückte, Du fetzt!!).

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Nachdem wir sie verabschiedet hatten, gings zu Wolfgang und Sohn Ruben ”couchsurfen”. Ruben (21) ist durch gutes Benehmen und Kochkunst direkt zu Lieblingsruben aufgestiegen.

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Bei den Beiden haben wir uns sofort wie zu Hause gefühlt  (ich liebe es wenn das Geschirr zu den Platzdeckchen passt!) und abends lagen wir gemeinsam auf dem Sofa und haben Fussball geschaut..so war das Stadtleben sehr gut ertragbar, konnte mir für einen Moment wieder vorstellen in Göttingen zu wohnen und ich wünschte Sydney wäre jetzt nicht 1000km entfernt..Wir überlegen gerade unsere Route wegen Euch zu ändern! Reicht das als DANKE!?

Nach Sydney sind wir mit dem Nachtzug nach Brisbane gefahren..man denkt, dass das Wort Nacht-Zug impliziert, ein Bett vorzufinden, jedoch weit gefehlt..dann lieber dt. Bahn (aber bitte ohne überkorrekte Schaffnerin und dafür mit funktionierender Klimaanlage). Es soll ja Leute geben, die sich ein preiswertes 2-Wochen-Ticket kaufen und dann ZWEI WOCHEN im Sitz-Zug schlafen, um sich die Hostelkosten zu sparen..keine Ahnung wie die das durchhalten..eeah Katja ne Dusche konnte ich übrigends auch nicht finden ;-)

In Brisbane haben wir dann erstmal ein paar Tage in einem dieser typischen Ostküste Partyhostels genächtigt (Pool, Kneipe, Kino, Alkoholdrinkerlaubnis auf mehreren Etagen, also so wie die Anzeige verspricht, nur die Mädchen in Unterwäsche die sich mit Kissen bewerfen werden wir nicht zu Gesicht bekommen) und dafür auch noch trotz runterhandeln horrende Raten zahlen müssen. Da uns das dann zu teuer wurde, dachten wir nach unserer positiven Cocusufingerfahrung an..genau kostenloses Couchsurfing. Also mit Sack und Pack auf zu Tony. Da es schon dunkel war, als wir nach 50 Minuten Busfahrt in Tonys Stadtteil ankamen, leisteten wir uns ein 5 Dollar –Taxi. Eigentlich hätten wir schon nach der Taxifahrt umdrehen sollen “dies ist keine Gegend in der man nachts rumrennen sollte”, aber wir wollten es scheinbar wissen (oder hatten einfach kein Geld mehr) und standen 2min später vor einem Haus mit vergitterten Fenstern und Hundegebell.

Wies weitergeht? Erfahrt Ihr morgen…

Eure Bine

Samstag, 17. Juli 2010

Alles weiss, nichts muss (by Bine)



Ich möchte an dieser Stelle richtig stellen (na das fängt ja schon gut an..Stelle stellen), dass wir eventuell dazukommen würden einen Text zu schreiben, Markus mir jedoch momentan keine guten Vorlagen bietet..aus diesem Grund versuche ich mal zu schauen, ob ich nicht was wiiirklich aufregendes über MICH zu berichten habe.

Hm..habt Ihr gesehen was ich für einen guten Einfluss auf die neuseeländische Nationalmannschaft hatte??? 1:1 gegen Italien! Und Italien hat Deutschland letztes Mal rausgeworfen..denkt mal drüber nach..und jetzt wollt Ihr bestimmt wissen wie ich das gemacht habe, wa? Ihr erinnert Euch an das Foto von Ricky und mir? Nach einem kurzen Plausch mit hochrotem Kopf (weil ich ja nicht mal wusste wer der Trainer von der Mannschaft ist und ich mir ein wenig blöd vorkam) habe ich zur Verabschiedung zu Ricky gesagt „Good luck..I mean...(kurze Pause, fettes Grinsen auflegen:) HAVE FUN!“ Hmjjjjaaaa..was soll ich sagen..Ricky steht jetzt sicher vor den Spielen immer vor seiner Mannschaft und sagt “Wir wollen doch das Mädel vom Flughafen nicht enttäuschen..also geht raus und HAVE FUN!”

Nach der Vorrunde war der Spass leider vorbei (hätten sie doch nur noch 1Tor geschossen), aber ich denke, das ist ok denn sie waren dabei - nach 28 Jahren - und sie nehmen die ersten 2 WM-Tore in der neuseeländischen Fussballgeschichte mit nach Hause und die Gewissheit in der Gruppe vor Italien gewesen zu sein :-)..Ricky hat seine 300 neuseeländischen Fans glücklich gemacht und mich zum Strahlen gebracht..

Oh Gott schon ein ganzer Absatz über neuseeländischen Fussball und dabei wissen die in Neuseeland nicht mal wie ein richtiger Fussball aussieht, da die immer mit einem Kaputten spielen (also so ein Ei) und den dann auch noch Rugby nennen..zwei Absätze..

Gut..Markus hat mir nun ein paar Stichworte gegeben zu denen ich was schreiben soll. Zunächst mal die Stichworte:

Tampons mit Alkohol

Worldcup

Sophie und Becky

Wallabie überfahren

Super..

Worldcup ist fertig..das mit dem Tampon kann er schreiben, dass ist mir zu blöd..

Sophie..SOPHIE *mit tief ausgeatmetem Seufzer und Herzchen*..das ist eine tolle Geschichte. Vor ca. 8 Monaten haben wir in einem Hostel in Peru 2 Stunden vor dem Verlassen des Hostels 2 englische Mädels kennengelernt: Becky und Sophie..Sophie hat eine sehr niedliche Zahnlücke, so dass Markus und ich gleichermassen von ihr angetan waren..sie ist einfach niedlich..wir fanden es sehr schade, dass die Beiden in die entgegengesetzte Richtung als wir fahren wollten, haben uns auch nicht getraut nach diesen kurzen 2h nach ihren Kontaktdaten zu fragen und wollten unsere natürlich nicht aufdrängeln. Und wie sagt man so schön? Man sieht sich immer zweimal im Leben. Acht Monate später fahren wir eigentlich nur aus *eigentlich weiss ich gar nicht warum wir da langgefahren sind und ich will die Geschichte auch etwas abkürzen* fahren wir über einen kostenlosen Campingplatz (ah wir waren bestimmt da weil er kostenlos war ;-)) und ich denke 'ich kenne das Gesicht' „MARKUS! Das ist die Freundin von Sophie! und da ist auch Sophie!“ Ja…dann bin ich hin, hab die Beiden gefragt ob sie es sind, sie haben mich entgeistert angeschaut, da Markus und ich scheinbar nicht so einen bleibenden Eindruck auf die Beiden hinterlassen haben ;-) und ja sie waren es! Das war wirklich verrückt! Diesen Abend haben wir dann zusammen an einem guten Feuer mit schlechtem Wein und ner Menge Possums verbracht…Ach und der tolle Sonnenuntergang den Ihr in den aktuellen Fotos seht, ist auch an diesem Abend entstanden, was ein Abend..Ja und Sophie ist immer noch zauberhaft und passt einfach richtig süss zur lustigen Becky…

Und damit kommen wir zum nächsten Stichwort. Es heisst Kausalität.

Als wir Eva und Sebastian in Lima (Peru) kennengelernt haben, gaben diese uns als Empfehlung in Arequipa ins Koala Hostel zu gehen. Im Koala Hostel lernten wir –> Sophie und Becky kennen, die uns wiederum den Tipp gaben a) einen Abstecher nach Bolivien zu machen (-> wo wir Florian kennen und lieben lernten) und empfahlen uns b) die Titikakaseetour, auf der wir –> Patricia und Andreas in unseren Freundeskreis aufnahmen, diese wiederum schrieben uns, dass wir bei –> Dagmar wwoofen sollten wenn wir in Tasmanien sind..das haben wir natürlich getan und sind um eine wertvolle Begegnung reicher (der Wohnwagen wird für Dich vorbereitet Dagmar!)..Da kann ich nur sagen: Danke Eva und Sebastian! :-)

Ich glaube ich sollte für den Moment mal zum Ende kommen..

Ob wir ein Wallabie überfahren haben? NEIN! Gott sei Dank nicht und ich hoffe das bleibt so. Leider werden scheinbar Hunderte von Wallabies und Possums jeden Tag Opfer des Strassenverkehrs…hm..das ist ein trauriges Ende für einen Text..Was können wir daraus lernen? Immer schön mässig fahren, ich könnte Euch entgegenkommen..

Es grüsst,

Eure Bine

@Mella: Endlich verstehe ich Deine Liebe zu Australien

@Christopher: Schoen das Du immer meine langen Texte liest und auch noch fragst wann es einen neuen gibt :-)

@Jens Müller: Ob Du meine Mails noch vor meiner Rückkehr beantwortest?