Dienstag, 20. Juli 2010

Unterkünfte die Zweite (by Bine)

Wo waren wir? Ach ja: …standen 2min später vor einem Haus mit vergitterten Fenstern und Hundegebell (bei Tony).

Keine Ahnung warum wir nicht das Taxi zurückfgerufen haben. Weitere Minuten später befand ich mich auf einem durchgesessenen, armlehne-abgewetzt-und-abgebrochen, altersschmuddeligem Sessel, in einer Wohnung mit 50 leeren Bundabergschnapsflaschen, neben einem “Cousin” und Tony, eingehüllt in einer dicken Rauchwolke und hörte mich sagen “Essen? Nein danke..Ein BIER? Oh ja gerne!” Nicht, dass ich unbedingt trinken wollte, ich dachte einfach nur “vielleicht kann man es sich ja schön trinken” (ich glaube selbst Markus hat darüber nachgedacht, mit Bier trinken anzufangen, aber Tony rettete ihn mit einer Bundabergschnaps-Cola-Mischung). Später war ich sogar so gut drauf (nein es ist bei EINEM Bier geblieben), dass ich Nenas 99Luftballons zu Tonys Gitarrenbegleitung gesungen habe. Morgens – glücklich noch zu leben und alle Wertsachen immernoch zu besitzen (keine Sorge Mutti so schlimm war es nicht, vielleicht doch..keine Ahnung wir LEBEN!) - weckte mich Markus mit den Worten “los bloss raus hier!”

Hier ein Bild von unserem nächtlichen Lager:

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Wie sagte Tony so schön ”es ist nicht das Hilton” (mir hätte schon das Etapp gereicht).

Sorry Tony, Deine Wohnung ist schlimm!

Dich und Deine Gastfreundschaft mochte ich sehr! Ich hoffe, dass Du Deinen Traum von der Deutschlandtour verwirklichen wirst!

Nach Tonys Musikerhalde, mietete uns Markus freiwillig wieder für ein paar Tage ins Partyhostel ein.

Da wir jedoch momentan nicht gerne in Städten sind, da es laut und zu teuer ist, sich die ganzen Irren in Städten ansammeln und ich ausserdem immer neue Klamotten haben will, wollten wir einfach nur raus. Ausserdem brauchten wir langsam mal einen Job, da uns das Geld auszugehen schien.

Bahn, Bus, Mitfahrgelegenheit, alles grosser Mist (zu teuer, zu unflexibel, zu unsicher)..wir wollten ein Auto! Und wie es manchmal im Leben ist: Nach einer Durststrecke hatten wir richtig Glück und sahen unser Auto auf einem Aushang. Es war Liebe auf den ersten Blick als er dann “in echt” vor mir stand. Nach etwas handeln mit Hanka, da wir den geforderten Betrag nicht aufbringen konnten, einer Nacht drüber schlafen und Probe fahren, gehörte er mir/uns..(Danke Hanka, dass Du Dich für uns entschieden hast!)

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”Kleiner Apollo Holden” heisst er und ist weiss. Mit ihm kam unglaublich viel Nützliches z.B. Geschirr, Kocher, Besteck, Decken, Campingstühle, ein Schneidebrett! (über was man sich nach 15 Monaten so freuen kann), Wäscheklammern, ein Zelt, ein Schlafsack und sogar Arbeitssachen. Man kann sogar in Apollo schlafen, denn eine Matratze ist auch dabei..

Ja und da wir nun auch Arbeitssachen hatten, haben wir nach einwöchiger Suche und Ortswechsel auch einen Job gefunden. Wir arbeiten mal wieder auf einem Weinberg dieses Mal sind es jedoch Tafeltrauben also welche zum Essen (aber leider sind gerade keine Trauben dran). Ausserdem haben wir drei Tage lang tausenden Besuchern einer “Agrarshow” (also ein grosses Ereignis fuer die Bauern hier) einen Stellplatz zugewiesen. Es gab sogar ein Arbeitsoutfit! und Walkie-Talkie und so sah ich dann aus:










Aber zurück zum Thema dieses Berichtes Unterkünfte.

Da wir ja immer irgendwie bei unseren Arbeitskollegen wohnen (falls das schon mal wem aufgefallen ist), dachten wir dieses Mal, ziehen wir doch diesmal gleich beim Chef ein. Und da wohnen wir nun. Im Zelt im Schuppen, mit einem super Holztisch, einem kleinen Regal, einem Kühlschrank, einem Wasserhahn, vier Hunden, neun Pferden, einer Katze, einem Enter (der beschlossen hat hier zu leben), 2 weintrinkenden rauchenden Franzosen/innen, 3 biertrinkenden rauchenden Italienern/innern und 6 Sudanern (die wir aber nie sehen)..

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Es geht uns gut! Und ich (Bine) habe meine kurze Heimwehphase (also nach Familie und meinen richtigen Freunden) auch überlebt..ja ich vermisse Euch auch wenn ich das fast nie schreibe..

Damit kommen wir zum letzten Punkt für heute:

Kommentare oder/und Mails mit Nachfragen oder “Ihr-vermisst-uns-Mitteilungen” sind immer er-und GEWÜNSCHT!

Winterliche Grüsse jedoch bei 25Grad aus Australien schicken Euch,

Bine und Markus