Montag, 4. Oktober 2010

"Lass uns packen und fahren"

Es ist 2:32Uhr in der Nacht..der Campingplatz auf dem wir uns befinden ist gemuetlich, die Grillen zirpen und alle schlafen friedlich in ihren Zelten bis - MAAAEEEP! MAAAEEP! MAAAEEEP! - eine Alarmanlage losgeht. Kurz drauf kommt Markus panisch zurueck ins Zelt "Schnell lass uns packen und fahren!"...

Damit stand die Ueberschrift fuer unseren Australienabschlusstext denn ja, Markus loeste die -bis dahin nicht bekannte - Alarmanlage bei dem Versuch aus, das Auto leise zu oeffnen und ja wir verlassen Australien und damit ist auch zack buff, ein Jahr auf der Suedhalbkugel vorbei. Ab Donnerstag (der mittlerweile schon wieder ueber eine Woche hinter uns liegt) dreht sich die Welt wieder andersrum. Unser erstes Ziel in Asien lautet Japan worauf wir uns schon tierisch freuen. Aber vorher gilt es dem gemeinen Blogleser ein kurzes Bild unserer Eindruecke in Australien zu vermitteln. Wo fangen wir also an?

Mit wenig Geld, Neugier und ohne gueltiges Arbeitsvisum fuer Markus begann unsere Australienetappe. Schon nach wenigen Tagen waren wir von der Vielfalt der Tierwelt angetan. Zudem schienen die Australier ein nettes und lockeres Voelkchen zu sein die sich hier einen schoenes Fleckchen Erde unter den Nagel gerissen hatten.

Diese anfaengliche Liebe zu Australien - hauptsaechlich gepraegt durch die Tiere, Tasmanien, den Sueden und Rubens Kochkunst die zugegebenermassen deutsch ist - wurde etwas relativiert als wir den Partyteil des Landes erreichten.

Wir sind halt schon etwas gesetzter, koennen es aber durchaus nachvollziehen das man mit Anfang 20 (manchmal auch u20) extra von Bielefeld, Birmingham oder Bordeaux nach Australien kommt um wochenlang mal richtig Party zu machen. So gibt es in den meisten Hostels eine Trinkerlaubnis auf drei Etagen aber auf die Sauberkeit wird offensichtlich keinen grossen Wert mehr gelegt - man kann sich ja einiges schoen trinken. Aber nicht nur im Hostel ist man zugedroehnt, selbst unsere Kollegen auf dem Feld zueckten dreimal am Tag das Pfeifchen vielleicht um das Geschreie vom Chef besser ertragen zu koennen ;-).

Dennoch moechten wir nicht auf diese Erfahrung verzichten, denn wo auf der Welt kann man bei 18$ Stundenlohn zwischen Weinpflanzen stehen und es huepft ab und an mal ein Kaengeruh vorbei? Oder kann den Kakadus lauschen, die sich immer zum Arbeitsbeginn versammeln, sich dann fuer den Tag trennen und puenktlich zum Feierabend eine Abschlussrunde bilden.

Herrlich die Tiere, solange sie nicht von den Menschen gefuettert wurden. Warum? Ich erklaer es anhand eines Beispiels - wir haben ja auch einen Bildungsauftrag. Wir wollten an einem schoenen Aussichtspunkt fruehstuecken. Fuer diesen Zweck hatte jemand auch tolle Tische mit Baenken aufgestellt. Nun kamen die kleinen niedlichen Papageien und setzen sich an den Tisch und bettelten um Futter und wurden so aufdringlich das wir unser Fruehstueck ins Auto verlagern mussten. Was war passiert? Menschen hatten die kleinen niedlichen Dinger solange gefuettert bis sie sich daran gewoehnten und nun anfangen mit betteln. Ist doch nicht schlimm? Doch es ist schlimm, denn die angefuetterten nun nervigen Tiere werden in naher Zukunft getoetet werden muessen damit sie die Touristen nicht mehr nerven. Weiterhin vertragen die meisten Tiere unser kuenstlich hergestelltes Essen sowieso nicht und koennen auch daran sterben..Wenn Ihr also wahre Tierliebhaber seit, fuettert Ihr keine wilden Tiere, sondern freut Euch, wenn Ihr eines aus der Ferne erblicken koennt. Und das gilt weltweit ;-)

Aber zurueck zum eigentlichen Thema. Wir verlassen Australien mit gemischten Gefuehlen, landschaftlich meist eintoenig, jedoch faszinierend, einzigartige Tierwelt, nette Menschen, einfaeltige Arbeitskollegen, 156.000 deutsche Backpacker letztes Jahr, man muss waehlen gehen da man sonst 50$ Strafe zahlen muss, eine Menge Menschen die wir vor allem bei der Arbeit trafen sassen schon wegen Koerperverletzung im Gefaengnis (weshalb es auch keine Glasflaschen in den Kneipen und Diskotheken gibt) und und und..was jedoch feststeht wir genossen am meisten die Zeit bei Dagmar, bei Wolfgang und Ruben und den Moment wo Katja uns am Flughafen ueberraschte. Ausserdem waren wir ziemlich gluecklich mit unserem mobilen Haushalt-Auto also unserem Holden Apollo, die Essenseinladung von Stubi&Annett per Brief, baden im Little Crystal Creek um 8:30Uhr am Morgen und (hab ich schon die Tiere erwaehnt?) und natuerlich den..DEN WARAN!

Jetzt aber Schluss hier..DANKE Australien!

Bis bald,

Eure Bine verbunden mit Gruessen von Markus

PS: Wann wir wiederkommen? Nachdem wir Vietnam, Kambodscha, Thailand und Laos gesehen haben, jedoch noch dieses Jahr..

Zusammenfassung Australien

schoenster Ort:
B: Little Crystal Creek
M: Mission Beach

Highlight:
B: Waran, der Brief von Annett und Stubi
M: Platypus, Essen gehen dank Annett und Stubi

nicht schoen:
B: das Trink- und Kiffverhalten der Australier und Backpacker, ueberfahrene Kaengeruhs an den Strassen
M: zuviele Deutsche

bestes Essen:
B&M: Dagmars Hackbraten, Rubens gefuellte Paprikaschote, Rubens Nudelsalat, Rubens Geschnetzeltes, Riverland Lammrippe

must see:
B: Little Crystal Creek, alle Tiere die in Australien leben
M: Platypus, Sydney, Tasmanien

Arbeitsstage: 28

verdient: 6356 AUS$ (4500Euro)

von Bine adoptierte Hunde: Molly, Bundy, Trooper, Bonnie, Hannah, Bella, Ted und natuerlich PENNY

gelernt:
Das es Baumkaengeruhs gibt.

Fotos Australien Part3